Schullandheimaufenthalt der Klassen 4a und 4c
Kaum hatte das neue Schuljahr für die Viertklässler der Grundschule St. Zeno begonnen, stieg Woche um Woche die Aufregung. „Eine Woche ohne Eltern ins Schullandheim!“, lautete der Plan der Klassenlehrkräfte Mareike Grünewald und Wolfgang Kerschl.
Schwer bepackt kamen die Kinder am Montag zum Bus und los ging die Fahrt ins Schullandheim Bairawies. Dieses liegt inmitten von viel Natur am Rande des gleichnamigen kleinen oberbayerischen Dorfes im Norden von Bad Tölz. Nach dem Beziehen der Zimmer und einem leckeren stärkenden Mittagessen durfte bei einer Hausrallye sogleich das weitläufige Gelände erkundet werden.
Großen Anklang fanden auch schnell die Tischtennisplatte und das Fußballfeld, auf dem partnerschaftlich mit Schülerinnen und Schülern von zwei ebenfalls anwesenden Gymnasien gespielt wurde. Nach der Nachtwanderung durch den naheliegenden Wald fielen schließlich alle müde in die Betten.
An die Farbwalzen durften die Kinder mit der in München lebenden australischen Künstlerin Penelope Richardson. In Tetrapack-Stücke ritzten die Kinder kreative Bilder. Diese konnten dann beliebig oft und mit verschiedenen Farben gedruckt werden. Auch bei der Suche nach dem Piratenschatz war Kreativität gefragt. Nur, wenn die selbsterstellte Karte gut gezeichnet war, führte sie die anderen Gruppen zum richtigen Versteck.
Mit einer einheimischen Kräuterpädagogin ging es auf Entdeckungsreise am benachbarten Zellerbach. Dort konnten die Kinder zahlreiche Kleinlebewesen finden. Darunter zum Beispiel Köcherfliegenlarven, die sich aus dem im Bach überall vorkommenden Kalktuffstein ihr eigenes Haus bauen. Und natürlich gab es auf dem Weg zum Bach und zurück zum Schullandheim allerhand spannende Pflanzen und Tiere in Wald und Moor kennenzulernen.
Viel Kraftanstrengung kostete es Weizenkörner in Mahlschalen zu zerreiben. Gott sei Dank hatte Heimleiterin Rotraut Drexler einige Kilo fertiges Mehl zur Sicherheit dabei. So konnten die leckeren selbstgemachten Semmeln, belegt mit verschiedenen Gewürzkörnern, gelingen.
Jeden Abend ließen die Kinder die Erlebnisse des Tages zusammen mit ihren Lehrern Revue passieren. Dabei verfassten und bebilderten die Schülerinnen und Schüler wunderschöne Tagebucheinträge, damit für zuhause nur ja nichts vergessen werden konnte. Auch ein Brief für die Daheimgebliebenen wurde gestaltet und verschickt.
Ein bunter Abend mit magischen, musikalischen, tänzerischen, humoristischen und artistischen Einlagen durfte nicht fehlen. Gekonnt wurde dieser von Schülerin Nora moderiert. Den krönenden Abschluss bildete die Kinderdisco mit Hits aus den aktuellen Charts zum Mitsingen. „Koffer packen, Bett abziehen, Zimmer räumen, Müll einsammeln, Boden kehren!“ hieß es schließlich am letzten Tag. Und dann war der Schullandheimaufenthalt auch schon wieder vorbei.
Nach ein paar Stunden Fahrt und Stau konnten dann endlich wieder die Eltern, Großeltern und Geschwister in den Arm genommen werden. Obwohl hin und wieder die ein oder andere unterdrückte oder echte Träne zu beobachten war, waren sich alle einig: „Das war eine tolle Woche!“.
Dem schlossen sich nicht nur die Lehrer, sondern trotz all der Anstrengungen, die ebenso zu so einer Fahrt gehören, auch die zusätzlichen Begleitpersonen Praktikantin Arnesa Tafilaj und Resi Heudecker an. „Es war toll zu beobachten, welche Potentiale und Fähigkeiten in manchen Kindern stecken, die im schulischen Alltag eher selten zutage treten. Viele sind auch innerlich gewachsen, haben sich persönlich weiterentwickelt oder neue soziale Kontakte geknüpft“, meinten Frau Grünewald und Herr Kerschl bei der Rückkehr.